Workshops

Zwei Mal jährlich – im Frühjahr und im Herbest – findet ein Workshop statt unter Überschrift

Zen Buddhismus und Gestalttherapie

Diese Workshops sind offen für “Anfönger” und “Frotgeschrittene” Vorkenntnisse sind weder zum Bereich Gestattherapie noch zum Zen Budhismus erforderlich

 

Der Weg ..
Gestalttherapie und Zen Buddhismus
Workshop mit Bruno M. Jippō Schleeger

l. Ich gehe eine Straße entlang. Da ist ein tie¬fes Loch im Gehsteig. Ich falle hinein, Ich bin verloren. Ich bin ohne jede Hoffnung. Es ist nicht meine Schuld. Ich bin wütend auf das Leben, das Schicksal, die Welt, die soooo gemein und unfair zu mir sind. Es dauert endlos, wie¬der heraus zu kommen

2. Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich tue so, als sähe ich es nicht. Ich falle wieder hinein. Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein. Aber es ist nicht meine Schuld. Das Leben ist ungerecht mit mir. Immer noch dauert es sehr lange herauszukommen.

3. Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich weiß davon … ich sehe es. Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit. Meine Augen sind offen. Ich weiß, wo ich bin. Manchmal fühlt sich das Leben ungerecht an. Es ist meine Schuld. Ich komme sofort heraus.

4. Ich gehe dieselbe Straße. Da ist ein tiefes Loch; Ich gehe darum herum,

5. Ich gehe eine andere Straße.

6. Ich gehe eine andere Straße und versuche dazu beizutra¬gen, dass andere nicht in das Loch im Gehsteig fallen.

Mit Gestalttherapie und Zen – Meditation wollen wir gemeinsam herausfinden, auf welcher Stufe wir stehen, und wie wir weiter kommen können.

Wie wir unserem Leben Gestalt geben

Ein Leben ohne Ängste, ohne Verzweiflung, ohne Trauer, ohne Schmerz, kurz, ohne Probleme gibt es nicht. Die Fragestellung ist daher nicht, wie ich alle Probleme, alles Unliebsame fortan aus mei-nem Leben verbannen kann; schon allein diese Frage ist eine Form des Größenwahnsinns. Die Frage lautet vielmehr, wie ich erreichen kann, dass all diese Dinge lebensbegleitend und nicht lebensbestimmend werden.
Schmerz ist Schmerz und lässt sich nicht vermeiden, aber wenn wir uns an Schmerzen festhalten, wird aus Schmerz Leiden; wir selber können entscheiden, ob wir „nur“ der Adressat oder auch der Empfänger von Schwierigkeiten sind.

Vier Schwerpunkte versuche ich daher immer wieder in meine Arbeit einzubringen
1– Mach‘ es so einfach wie möglich – „Wo ist das Problem?“
2- In erster Linie nicht nach Antworten suchen, sondern nach Unterstützung darin, mit Fra¬gen Leben zu lernen; Fragen ohne vorschnelle (Pseudo-) Antworten auszuhalten. Wenn der Satz „Der Weg ist das Ziel“ stimmt, dann ist auch der Satz „die Frage ist die Antwort“ richtig!
3- Mich interessiert wer Du bist – hier und jetzt – nicht wer Du sein willst …. Je mehr ich mich annehme so wie ich in jedem Augenblick bin, desto eher kann ich der werden, der ich sein möchte …oder anders ausgedrückt: warum bin ich nicht derjenige, der ich sein möchte vs. warum möchte ich nicht derjenige sein, der ich bin ?
4- Ich kann meinem Leben nur einen Sinn geben, wenn ich jedem einzelnen Augenblick einen Sinn gebe. „Keine Schneeflocke fällt auf einen falschen Platz“

Da unsere grundlegenden Bedürfnisse recht einfach sind, sind auch die Antworten darauf ein-fachbin; ich bin der Überzeugung, dass es hilfreich ist, „einfach“ zu bleiben:
–  Wir alle wollen gesehen werden und für das was wir sind – nicht das was wir tun – geliebt werden – eine Bedeutung haben
–  Wir alle möchten dazu gehören – einen (sicheren) Platz haben, wo wir sein können, wo wir „hingehören“
–  Wir alle möchten (mit-) spielen – selbst wenn wir die „Spiel“- Regeln nicht kennen

Leider haben wir alle daneben auch einen Teil in uns, der mit viel Energie diesen Wünschen entge-genarbeitet; Haben wir diesen Teil? Oder hat dieser Teil uns? Wer ist der „Herr im Haus?“
Das Leben stellt nur eine einzige Anforderung an uns – nämlich das wir es leben. Nicht das Leben, was wir gerne hätten, sondern das, was wir – von Augenblick zu Augenblick – haben, egal, ob wir es schön, schwer, ungerecht, schmerzhaft, belastend oder wie auch immer finden.

Warum verschwenden wir nur so viel Le¬bens¬zeit und Lebensenergie dar¬auf, dafür zu sorgen, dass es uns schlecht geht?
Warum können wir damit nur soooo schwer auf¬hören und nicht immer wieder in die glei¬che Sackgasse laufen?
Keine Maus käme je auf die Idee eine Mausefalle zu konstruieren!
In wessen „Auftrag“ arbeiten wir ei¬gentlich im¬mer wieder daran, dass es uns schlecht geht?
Warum ist es uns offensichtlich wichtiger Recht behalten als zu wachsen?
Wer hat das Sagen? Wer ist „der Herr im Haus“? Hat die Angst mich oder habe ich die Angst?
Die Angst, die ich habe, macht mich frei; die Angst, die mich hat, sperrt mich ein!

 

Welche Antworten und welche Wege zeigen uns Gestalttherapie und Zen Buddhismus auf?

Willst du den Buddha suchen, aber dir gleichzeitig deine Gefühle be¬wahren, dann zerrst du ein Netz auf einen Berg, um Fischen eine Falle zu stellen.
Baozhi

Leidvoll sind alle Denkbewegungen, die nicht zur Be¬freiung des Geistes führen. Erkennen ist daher in Wahrheit niemals leidvoll, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist. Verken¬nen und Ein¬bildung sind hinge¬gen stets leidvoll, auch wenn sie manchmal angenehm erscheinen.
Patanjalis Sutra

Wir alle wis¬sen, was zu tun und was zu las¬sen ist, aber durch unsere ewige Fragestel-lerei machen wir uns weiß, wir wüssten nichts.
Renigald Blyth

Es ist sinnlos, von Optimismus oder Pessi¬mismus zu sprechen. Man muss sich nur eins merken: Wenn einer im Kartoffelacker seine Arbeit gut tut, gedeihen die Kartof-feln. Und wenn einer auf der Welt seinen Beitrag nach bestem Vermögen leis¬tet, ge-deihen die Menschen. Das ist die Realität – der Rest ist Schall und Rauch.
Danilo Dolci

„You got everything – except one thing: mad¬ness – men needs a little madness or else he never dares to cut the rope … and be free!”
Alexis Sorbas